Optimierung expositionsbasierter Therapie: Ein Ansatz des inhibitorischen Lernens
Optimierung expositionsbasierter Therapie: Ein Ansatz des inhibitorischen LernensExposition ist eine wirksame Behandlung bei Angststörungen, jedoch zeigt eine substanzielle Anzahl von Klienten keine signifikante Symptomreduktion oder ein Wiederkehren der Angst. Es wird angenommen, dass ängstliche Personen Defizite in grundlegenden Mechanismen der Expositionstherapie, wie dem inhibitorischen Lernen, aufweisen. Ein gezieltes Ansprechen dieser Defizite könnte demnach die Wirksamkeit von Exposition optimieren. Allerdings fehlen bisher Vorschläge zur konkreten Umsetzung in der Praxis. Der vorliegende Beitrag verdeutlicht anhand verschiedener Strategien, wie das Modell zur Optimierung der Behandlung von Angststörungen praktisch umsetzbar ist. Die vorgeschlagenen Strategien unterscheiden sich hierbei von einem reinen habituationsbasierten Ansatz oder kognitiven Ansätzen zur Widerlegung von Überzeugungen. Die Strategien umfassen: (1) das Widerlegen angstbezogener Erwartungen, (2) vertiefte Extinktion, (3) Extinktion mit gelegentlicher Verstärkung, (4) Entfernen von Sicherheitssignalen, 5) Variabilität, 6) Erinnerungsreize, 7) multiple Kontexte und 8) affektives Labeling. Durch Fallbeispiele wird die Anwendung dieser Strategien bei verschiedenen Angststörungen illustriert.https://www.psych.uni-goettingen.de/de/translational/publikationen/optimierung-expositionsbasierter-therapie-ein-ansatz-des-inhibitorischen-lernenshttps://www.psych.uni-goettingen.de/@@site-logo/university-of-goettingen-logo.svg
Andre Pittig, Stephan Stevens, Bram Vervliet, Michael Treanor, Christopher C Conway, Tomislav Zbozinek and Michelle G Craske
Optimierung expositionsbasierter Therapie: Ein Ansatz des inhibitorischen Lernens
Psychotherapeut
Exposition ist eine wirksame Behandlung bei Angststörungen,
jedoch zeigt eine substanzielle Anzahl von Klienten keine signifikante
Symptomreduktion oder ein Wiederkehren der Angst. Es wird angenommen,
dass ängstliche Personen Defizite in grundlegenden Mechanismen der
Expositionstherapie, wie dem inhibitorischen Lernen, aufweisen. Ein
gezieltes Ansprechen dieser Defizite könnte demnach die Wirksamkeit von
Exposition optimieren. Allerdings fehlen bisher Vorschläge zur konkreten
Umsetzung in der Praxis. Der vorliegende Beitrag verdeutlicht anhand
verschiedener Strategien, wie das Modell zur Optimierung der Behandlung
von Angststörungen praktisch umsetzbar ist. Die vorgeschlagenen
Strategien unterscheiden sich hierbei von einem reinen
habituationsbasierten Ansatz oder kognitiven Ansätzen zur Widerlegung
von Überzeugungen. Die Strategien umfassen: (1) das Widerlegen
angstbezogener Erwartungen, (2) vertiefte Extinktion, (3) Extinktion mit
gelegentlicher Verstärkung, (4) Entfernen von Sicherheitssignalen, 5) Variabilität, 6) Erinnerungsreize, 7) multiple Kontexte und 8) affektives Labeling. Durch Fallbeispiele wird die Anwendung dieser Strategien bei verschiedenen Angststörungen illustriert.