abschlussarbeit
Abschlussarbeit
Die Prüfung erfolgt in Form einer schriftlichen Ausarbeitung, wie in der Modulbeschreibung ersichtlich. Sie wird angefertigt im E-Prüfungsraum der Universität im blauen Turm. Dies gilt für den Sommersemester-Termin, wie auch für den Wintersemester-Termin. Sie haben dafür 6 Stunden Zeit (10:00 - 16:00).
Inhalte
Die Ausarbeitung orientiert sich an Szenarien. Hier wird Ihnen eine realitätsnahe Situation beschrieben, in die Sie sich hineinversetzen sollen und in der Sie Stellung zu Fragestellungen oder Aufgabenstellungen beziehen sollen. Die von Ihnen vertretende Position sollen Sie methodisch-statistisch untermauern und argumentativ vertreten.
Sie werden zu einem solchen Szenario Auswertungen oder Auswertungsteile vorgelegt bekommen, die in R erstellt wurden. Diese Auswertungen können und sollen Sie als Argumentationsgrundlage nutzen. Sie müssen also R-Output der Verfahren lesen und verstehen können, die in den Veranstaltungen vorgestellt wurden.
Daher werden Sie (Teil-)Aufgaben bearbeiten, in denen Sie nicht direkt selbst rechnen. Dies können beispielsweise konzeptionelle oder planerische Aspekte in einer psychologischen Entscheidungssituation sein. Voraussichtlich werden Sie auch vorgefertigte Auswertungen auf ihre Aussagefähigkeit für eine bestimmte Fragestellung hin beurteilen müssen. Wahrscheinlich werden Sie aufgefordert, auf Basis des Ihnen zur Verfügung gestellten Materials Empfehlungen für das Verhalten in einer Problemsituation zu geben. Allerdings werden Sie auch (Teil-)Aufgaben bearbeiten, in denen Sie aufgefordert werden, selbst zu rechnen (siehe unten).
Denkbar ist auch, dass Sie das methodisch-statistische Vorgehen einer anderen Person (z. B. Mitarbeiter/-in) beurteilen sollen.
Sicherlich werden Sie aber in dem Ihnen präsentierten Szenario auf Basis methodischer und statistischer Fakten und Einschätzungen argumentieren müssen.
Potenzielle Aufgaben
Unsinnigkeit des schlichten Mittelns oder Aufsummierens von Items, die vor einer Aggregation umgepolt werden müssten.
Entwicklung eines Ähnlichkeits-Maßes, das die Parallelität der Einschätzung einer Situation ausdrückt, die zwei Beobachter dieser Situation haben.
Empfehlen Sie einer Unternehmensberatung ein Vorgehen für die Auswertung einer groß angelegten Erhebung, bei der viele Untersucher vor Ort eine repräsentative Stichprobe von Personen befragen und Daten computergestützt erheben.
Erstellen Sie für eine Fragestellung, die Sie in einem Szenario geschildert bekommen, eine geeignete grafische Darstellung zur Vermittlung von Ergebnissen (zeichnerische Skizze auf Papier und in R).
Erstellen Sie für eine Argumentation, die Sie vertreten wollen, eine grafische Veranschaulichung auf Basis ihrer statistischen Ergebnisse, die Ihre Argumentation unterstützt (Skizze auf Papier und in R).
Erkennen, dass eine vorgegebene Untersuchungssituation zu stark eingeschränkter Variabilität von Maßen führen muss und mit welchen Konsequenzen aus dieser Tatsache auf das weitere Vorgehen gerechnet werden muss. Ggf. auch, ob ein gewähltes Vorgehen überhaupt sinnvoll ist.
Erkennen, dass das Faktorisieren von Variablen nicht sinnvoll ist, in denen maximal Interkorrelationen von 0.10 vorkommen.
Aktives Rechnen mit R
An manchen Stellen werden Sie auch die Möglichkeit haben, eigenen R-Code zu generieren, um damit eigene Lösungsansätze zu konkretisieren. Dies wird eine Möglichkeit sein, Ihre Bewertung zu optimieren. Für das Bestehen der Modulprüfung ist ein aktives Rechnen mit R nicht unbedingt erforderlich.
Beispielsweise könnte gefordert werden, einen Kennwert aus erfassten Variablen zu generieren, der eine bestimmte Eigenschaft einer Person ausdrücken soll. Die Definition des gewünschten Scores kann dann beschreibend oder in Pseudocode festgelegt werden, oder aber (zusätzlich) in R-Code erstellt werden, was zu Zusatzpunkten führt. Es kann auch möglich sein, dass Sie Sonderpunkte erreichen können, wenn Sie eine Ihnen vorgelegte Auswertung erweitern, korrigieren oder optimieren und dazu den funktionsfähigen R-Code angeben.
Bei grafischen Aufgaben wird erwartet, dass Sie über Skizzen auf Papier hinaus R-Code zum Generieren der gewünschten Grafik entwickeln.
Sollten Sie sich entscheiden, die Arbeit als RMD zu verfassen, folgender Tipp: Manchmal funktioniert das Rendern nicht, weil etwas in einem Chunk nicht stimmt. Hier helfen ggf. die Chunk-Options. Es gibt eine Option 'eval', die auf FALSE gesetzt nur den (fehlerhaften) Source in die Ausgabe rendert, aber nicht ausführt. Damit können Sie die die Ausgabe auch dann generieren, wenn Sie einen bestimmten Chunk nicht fehlerfrei bekommen. Schlimmstenfalls können Sie aber auch eine RMD-Datei abgeben.
Vorbereitung
Vor der Berechnung statistischer Tests ist normalerweise die Aufbereitung der Daten nötig. Häufig ist es beispielsweise nötig, Einzelwerte zu aggregieren (Items eines Fragebogens) oder aber Transformationen von Rohwerten in psychologisch sinnvolle Einheiten (Anzahl geeigneter Vorschläge relativiert auf die Gesamtzahl gemachter Vorschläge). Auch Transformationen die dazu dienen, mit Problemen an Daten umzugehen sind häufig notwendig (z. B. zentrieren, normalisieren) oder Sie müssen sich geeignete Operationalisierungen für psychologische Konstrukte überlegen und umsetzen (z. B. ein 'Abhängigkeitsscore' aufgrund des Verlaufs von körperlichen und psychischen (Drang, Aufmerksamkeit) Indikatoren über mehrere Messzeitpunkte).
Hierzu haben Sie Werkzeuge kennengelernt, mit denen Sie z. B. Summen, Gewichtungen, Aggregationen, Quotienten etc. ausführen können.
Trainieren Sie sich in der Fähigkeit, welches der Ihnen (aus der Veranstaltung) bekannten statistischen Verfahren unter welchen Bedingungen angewendet werden kann. Entgegen der Situation in den Veranstaltungen, die sich an der Darstellung statistischer Verfahren orientiert, sollen Sie nun für eine Fragestellung unter bestimmten Rahmenbedingungen geeignete Verfahren finden bzw. auswählen können. Dies können Sie trainieren.
Grafische Darstellungen methodischer bzw. statistischer Vorgehensweisen dienen der Veranschaulichung von Ergebnissen und sind essenziell für das Verständnis von Resultaten. Aber auch Verzerrungen oder Unstimmigkeiten lassen sich, grafisch veranschaulicht, vielfach besser verstehen. Trainineren Sie Möglichkeiten der grafischen Veranschaulichung, schauen Sie sich Beispiele in wissenschaftlichen Veröffentlichungen an. Entwickeln Sie ein Gespür dafür, wie statistische Ergebnisse in Bezug auf eine psychologische Fragestellung gut visualisiert werden können.
Das konkrete Rechnen können Sie am besten üben, wenn Sie die Kapitel in Andy Field durcharbeiten, die sich auf die in der Vorlesung und der Übung vorgestellten Verfahren beziehen. In den Büchern von Andy Field gibt es zu allen Verfahren konkrete Rechenbeispiele mit dem Statistikpaket R mit Interpretation der erhaltenen Ergebnisse. Auch auf den Websites zu den Übungen finden sich konkrete Rechenbeispiele und Fragestellungen mit Datensätzen, teilweise mit Lösungsansätzen, an denen Sie üben können.
Trainieren Sie insbesondere die Fähigkeit, Rechenergebnisse mit Fragestellungen, auch mit Teilaspekten davon, in Beziehung bringen zu können.
Beispiel-Fragestellungen
Bitte beachten Sie, dass sich die Lehrinhalte und unsere empfohlenen Vorgehensweisen inzwischen geändert haben.
Bitte beachten Sie auch, dass die Beispielklausuren auf einem sehr hohen Niveau liegen.
Sie müssen im Gönet sein, ggf. via Vpn-Tunnel (Cisco), um die Verbindung aufbauen zu können.
Ein Beispiel für eine ausformulierte abgegebene Ausarbeitung mit einer Fragestellung, die einen kleinen Teil der PISA-Daten nutzt:
http://r.psych.bio.uni-goettingen.de/mv/ausarbeitung/pisa/mv-exam.html
Eine weitere ausformulierte Ausarbeitung auf Basis des World Happiness Report als Datenbasis:
http://r.psych.bio.uni-goettingen.de/mv/ausarbeitung/happiness/mv-exam.html
Zwei etwas ältere Beispiel-Fragestellungen, die Ihnen einen Eindruck von der Art der Abschlussprüfung geben sollen. Bitte beachten Sie hier die kleinen '+' Zeichen, die Lösungsansätze erscheinen lassen. Wenn Sie sich selbst testen wollen, lassen Sie die Teile ausgeblendet.
http://r.psych.bio.uni-goettingen.de/mv/ausarbeitung/beispiel_tinnitus/fragen-dyn.html
Beispiel-Fragestellung und Beispiel-Fragestellung als RMD (mv-exam.Rmd)
Rahmenbedingungen
Die Aufgaben und Materialien werden ihnen elektronisch zur Verfügung gestellt.
Sie arbeiten vom E-Prüfungsraum der Universität aus via RDP-Verbindungen auf dem Statistik-Server, den Sie auch aus der Übung kennen. Allerdings verwenden Sie in der Prüfung spezielle Prüfungs-Accounts, die Ihnen zur Verfügung gestellt werden. Sie arbeiten also während der Prüfung mit der Ihnen bekannten Installation von R auf dem Ihnen bekannten Terminal-Server.
Die schriftliche Ausarbeitung mit Antworten auf die gestellten Fragen können Sie mit MS Word aus dem MS Office oder dem Writer-Programm von LibreOffice erstellen. Sie können alternativ auch ein R-Markdown Dokument erstellen. Sie haben die Möglichkeit, ihre Ausarbeitung zu speichern und auszudrucken. Der Ausdruck ist dann Ihre Prüfungsleistung. Es kommt nicht auf optische Gestaltung an. Wenn Sie glatten Text mit Absätzen aufschreiben, ist das genug, so dass ein differenzierter und versierter Umgang mit dem Programm nicht erforderlich ist.
Sie können beliebige papiergebundene Unterlagen (Bücher, Skripte, etc.) verwenden. Auch elektronische Unterlagen können Sie verwenden, solange sie statisch sind (Dateien, z. B. eBooks, PDFs, Text-Dateien etc.). Sie werden sich voraussichtlich mit speziellen Prüfungsaccounts anmelden. Zugriff auf Ihr privates Studierendenlaufwerk (P-Laufwerk) werden Sie nicht haben. Bringen Sie also bitte Ihre elektronischen Unterlagen auf USB-Stick mit. Bitte achten Sie auf Formate, die Sie auch auf dem Statistik-Server öffnen können.
Sie werden alle Unterlagen, wie im gesamten Semester, als Html- und auch als Rmd-Dateien zur Verfügung haben. Auch die den Auswertungen zugrunde liegenden Rohdaten stehen zur Verfügung, so dass Sie die vorgelegten Auswertungen selbst replizieren können. Sie werden ebenso die Rmd-Dateien (bzw. deren HTML-Versionen) aus der Veranstaltung finden. Weitere elektronische Unterlagen können in Absprache mit uns dazukommen.
Da wir u. U. Skizzen von Ihnen erwarten, bringen Sie bitte entsprechendes Material mit (Stifte, kariertes Papier, Lineal, ...)
Denken Sie wegen der Länge des Termins ggf. auch an Getränke und Verpflegung.
Rechtliches
Sie müssen sich ausweisen können.
Die Ausarbeitung wird am Ende ausgedruckt und von Ihnen unterzeichnet.
Jegliche Art von Telefon- oder Internetverbindungen sind untersagt und werden als Betrugsversuch gewertet. Während der Prüfung dürfen Sie kein Telefon bei sich haben (Sie können die Geräte in Boxen deponieren oder bei der Aufsicht abgeben).
fin