Sind die Deutschen risikoscheu?: Psychologie des deutschen Zögerns
Sind die Deutschen risikoscheu?: Psychologie des deutschen ZögernsInsgesamt drei denkbare psychologische Ansätze zur Erklärung des deutschen Rückstands in den Zukunftstechnologien, etwa Informations- und Biotechnologien, werden erörtert. Für die erste mögliche Erklärung, nämlich eine generelle deutsche Risikoscheu, finden sich in der referierten psychologischen Risikoforschung keine überzeugenden Belege. Als fruchtbarer erweist sich der zweite Ansatz, dass nämlich situative Bedingungen, vor allem das Phänomen der sogenannten ``gelernten Sorglosigkeit'', deutsche Unternehmen die rechtzeitigen Weichenstellungen versäumen ließen. Überdies könnten, wie der dritte Erklärungsversuch zeigt, auch Fehlerquellen in strategischen Entscheidungsprozessen an der mangelnden Zukunftsorientierung beteiligt gewesen sein. Implikationen im Hinblick auf mögliche Interventionen werden diskutiert.https://www.psych.uni-goettingen.de/de/ecosop/publikationen/publications-folder/pub-schulz-hardt-et-luthgens-1996https://www.psych.uni-goettingen.de/@@site-logo/university-of-goettingen-logo.svg
Stefan Schulz-Hardt and Carsten Lüthgens
Sind die Deutschen risikoscheu?: Psychologie des deutschen Zögerns
Universitas
Insgesamt drei denkbare psychologische Ansätze zur Erklärung des deutschen Rückstands in den Zukunftstechnologien, etwa Informations- und Biotechnologien, werden erörtert. Für die erste mögliche Erklärung, nämlich eine generelle deutsche Risikoscheu, finden sich in der referierten psychologischen Risikoforschung keine überzeugenden Belege. Als fruchtbarer erweist sich der zweite Ansatz, dass nämlich situative Bedingungen, vor allem das Phänomen der sogenannten ``gelernten Sorglosigkeit'', deutsche Unternehmen die rechtzeitigen Weichenstellungen versäumen ließen. Überdies könnten, wie der dritte Erklärungsversuch zeigt, auch Fehlerquellen in strategischen Entscheidungsprozessen an der mangelnden Zukunftsorientierung beteiligt gewesen sein. Implikationen im Hinblick auf mögliche Interventionen werden diskutiert.