Rudolf Kerschreiter, Andreas Mojzisch, Stefan Schulz-Hardt, Felix Brodbeck and Dieter Frey (2003)

Informationsaustausch bei Entscheidungsprozessen in Gruppen: Theorie, Empirie und Implikationen für die Praxis

In: False, ed. Stumpf, Siegfried; Thomas, Alexander. Hogrefe

Aus theoretischer, empirischer und praktischer Sicht werden Prozesse des Informationsaustauschs in Gruppen analysiert und diskutiert. Zunächst wird erörtert, unter welchen Bedingungen in Gruppen ein individueller Zuwachs an Wissen möglich ist und in welchen Situationen Gruppen als Entscheidungsträger prinzipiell gegenüber Einzelentscheidern im Vorteil sind (``Information-Pooling''-Paradigma). Anschließend wird dargelegt, welche Erklärungsansätze es dafür gibt, dass es in vielen Entscheidungsprozessen dennoch nicht gelingt, den prinzipiell verfügbaren Wissensvorteil auch in individuellen Wissenszuwachs und bessere Gruppenentscheidungen umzusetzen. Das zentrale Interesse gilt dann den konkreten Interventionen, die Gruppen dazu zu befähigen, ihr Potential besser zu nutzen, wobei auf jene Interventionen im besonderen Maße eingegangen wird, die in Laborexperimenten erfolgreich und in der Praxis auch gut einsetzbar waren. Unterschieden wird dabei (1) zwischen Interventionen, die den Informationsaustausch in Gruppen verbessern und damit einen individuellen Wissenszuwachs ermöglichen, sowie (2) Interventionen, die darüber hinaus auch noch zu besseren Entscheidungen führen. Im Anhang ist ein Trainingsbaustein ``Gruppenentscheidungen'' (Hidden-Profile-Übung mit Anleitung) beigegeben.

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