Die kognitive Konstruktion von KausalitätPhilosophische Annahmen im Zusammenhang mit der kognitiven Konstruktion von Kausalität in der Kognitiven Psychologie werden im Überblick erörtert. Dabei wird auf die folgenden Aspekte eingegangen: (1) assoziationistische Theorien (der Einfluss von D. Hume, psychologische Assoziationsthorien), (2) Kausallernen als kognitiver Prozess bzw. die Theorie der Kausalmodelle (kausale Priorität, die Einschätzung der Stärke von Kausalbeziehungen, die Wahl der Beschreibungsebene). Es wird unter Heranziehung von ausgewählten empirischen Befunden deutlich gemacht, dass die klassischen Theorien des kausalen Denkens, die davon ausgehen, dass Kausalwissen eine mentale Repräsentation objektiv in der Welt vorhandener Kausalzusammenhänge ist, nicht haltbar sind. Vielmehr bestimmen Vorannahmen, die vor jeglicher Beobachtung gemacht werden, entscheidend darüber, welchen Kausaleindruck Menschen in einer Situation erwerben.https://www.psych.uni-goettingen.de/de/cognition/publications/waldmannhagmayer1998https://www.psych.uni-goettingen.de/@@site-logo/university-of-goettingen-logo.svg
Michael Waldmann and York Hagmayer
Die kognitive Konstruktion von Kausalität
Dialektik - Enzyklopädische Zeitschrift für Philosophie und Wissenschaften
Philosophische Annahmen im Zusammenhang mit der kognitiven Konstruktion von Kausalität in der Kognitiven Psychologie werden im Überblick erörtert. Dabei wird auf die folgenden Aspekte eingegangen: (1) assoziationistische Theorien (der Einfluss von D. Hume, psychologische Assoziationsthorien), (2) Kausallernen als kognitiver Prozess bzw. die Theorie der Kausalmodelle (kausale Priorität, die Einschätzung der Stärke von Kausalbeziehungen, die Wahl der Beschreibungsebene). Es wird unter Heranziehung von ausgewählten empirischen Befunden deutlich gemacht, dass die klassischen Theorien des kausalen Denkens, die davon ausgehen, dass Kausalwissen eine mentale Repräsentation objektiv in der Welt vorhandener Kausalzusammenhänge ist, nicht haltbar sind. Vielmehr bestimmen Vorannahmen, die vor jeglicher Beobachtung gemacht werden, entscheidend darüber, welchen Kausaleindruck Menschen in einer Situation erwerben.