Das Dreieck von Begabung, Wissen und LernenDie Beziehungen zwischen Begabung, Wissen und Lernen werden herausgearbeitet. Zunächst werden die drei Komponenten einzeln betrachtet. In Bezug auf das Lernen wird dessen Bereichsspezifität betont und der strikten Trennung basaler und akademischer Lernprozesse widersprochen. Auch Wissen, dem eine große Bedeutung für die Erklärung kognitiver Kompetenzen zugewiesen wird, wird als bereichsspezifisch ausgewiesen. Hinsichtlich der Rolle der Begabung ist eine Klärung der Beziehungen zwischen genetischen Anlagen und komplexen Kompetenzen bislang nicht möglich, da letztere vielfach trainierbar oder adaptiv modifizierbar sind. Aus den Beziehungen von Begabung, Wissen und Lernen werden Konsequenzen für die pädagogische Praxis in Form von Thesen abgeleitet, die sich auf die Fragen beziehen, ob Begabungsunterschiede durch entsprechenden Unterricht aufgehoben werden sollten und wie mit dem Spannungsfeld von spezifischem Wissenserwerb und der Förderung allgemeinen Lernen-Könnens umzugehen ist.https://www.psych.uni-goettingen.de/de/cognition/publications/waldmannetal2003https://www.psych.uni-goettingen.de/@@site-logo/university-of-goettingen-logo.svg
Michael Waldmann, Alexander Renkl and Hans Gruber (2003)
Das Dreieck von Begabung, Wissen und Lernen
In: False, ed. . Hogrefe
Die Beziehungen zwischen Begabung, Wissen und Lernen werden herausgearbeitet. Zunächst werden die drei Komponenten einzeln betrachtet. In Bezug auf das Lernen wird dessen Bereichsspezifität betont und der strikten Trennung basaler und akademischer Lernprozesse widersprochen. Auch Wissen, dem eine große Bedeutung für die Erklärung kognitiver Kompetenzen zugewiesen wird, wird als bereichsspezifisch ausgewiesen. Hinsichtlich der Rolle der Begabung ist eine Klärung der Beziehungen zwischen genetischen Anlagen und komplexen Kompetenzen bislang nicht möglich, da letztere vielfach trainierbar oder adaptiv modifizierbar sind. Aus den Beziehungen von Begabung, Wissen und Lernen werden Konsequenzen für die pädagogische Praxis in Form von Thesen abgeleitet, die sich auf die Fragen beziehen, ob Begabungsunterschiede durch entsprechenden Unterricht aufgehoben werden sollten und wie mit dem Spannungsfeld von spezifischem Wissenserwerb und der Förderung allgemeinen Lernen-Könnens umzugehen ist.