Joachim Stempfle, York Hagmayer, Oliver Hübner, Christiane Iwanoff and Stefan Kaufmann

Weiterentwicklung und Dynamisierung des Assessment Centers auf der Basis eines komplexen computersimulierten Problemlöseszenarios: Das Challenge-AC der Thomas Cook AG

Wirtschaftspsychologie

Es werden verschiedene Ansatzpunkte zur Verbesserung der Assessment-Center Methode diskutiert. Die Einbeziehung von Selbstreflexionsfähigkeit und Lernpotenzial als diagnostische Kriterien wird empfohlen. Es wird vorgeschlagen, Assessment-Center stärker dynamisch zu gestalten und kognitiven Kompetenzen mehr Geltung zu verschaffen. Der Einsatz computersimulierter Problemlöseszenarien zur Erfassung von Fähigkeiten der operativen Intelligenz wird diskutiert. Die Umsetzung der vorgestellten Verbesserungsvorschläge wird am Beispiel eines bei der Thomas Cook AG durchgeführten Assessment-Centers zur Auswahl von Führungsnachwuchskräften verdeutlicht. Das Assessment-Center besteht im Kern aus einem komplexen Problemlöseszenario, das als länger andauernde Gruppenaufgabe vorgegeben wird. Ergänzend werden mehrere konventionelle Assessment Center-Aufgaben durchgeführt. Wie die Ergebnisse zeigen (auf der Basis von Daten von 38 Teilnehmern) trägt das Problemlöseszenario mehr zur Entscheidung der Beobachter bei als traditionelle Assessment-Center Übungen. Darüber hinaus erweisen sich Selbstreflexionsfähigkeit und Lernfähigkeit als diagnostisch wertvolle Prädiktoren. Wie die Befragung von Teilnehmern und Beobachtern des Assessment Centers ergab, wird dem Assessment-Center eine hohe Augenscheinvalidität sowie eine hohe soziale Validität bescheinigt.

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