Sozialer Einfluss in Chat-Gruppen: Geschlechtsspezifische Auswirkungen auf konversationale Partizipation und Kohärenz
Sozialer Einfluss in Chat-Gruppen: Geschlechtsspezifische Auswirkungen auf konversationale Partizipation und KohärenzDie vorliegende Untersuchung setzt sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden in Chatgruppen auseinander. Es wird angenommen, dass Männer stärker an der Kommunikation partizipieren als Frauen, dass Frauen als weniger einflussreich wahrgenommen werden und ihren sozialen Einfluss durch andere Kommunikationsmechanismen ausüben als Männer. Weiterhin werden die Effekte eines Kohärenztrainings für Frauen evaluiert. In einem zweifaktoriellen Experiment (Geschlechtsbezug des Themas, Training) mit der quasi-experimentellen Variable Geschlecht wurden 99 Studierende in 33 Dreiergruppen untersucht, welche ein Karriere-Entscheidungsdilemma mittels Chat diskutierten. Statistische Analysen zeigen, dass Männer stärker an der Diskussion partizipierten und Frauen als weniger einflussreich wahrgenommen wurden, unabhängig vom Geschlechtsbezug des Themas und dem Training. Trainierte Frauen kommunizierten allerdings kohärenter als untrainierte Frauen. Die Analyse der Kommunikationsmechanismen zeigt, dass sich Frauen und Männer in der Ausübung von Einfluss unterschieden. Die praktischen Implikationen der Studie sowie methodische Grenzen werden abschließend diskutiert.https://www.psych.uni-goettingen.de/de/communication/publications/publications-folder/boosetal2013bhttps://www.psych.uni-goettingen.de/@@site-logo/university-of-goettingen-logo.svg
Margarete Boos, Martin Riethmüller and Caroline Cornelius
Sozialer Einfluss in Chat-Gruppen: Geschlechtsspezifische Auswirkungen auf konversationale Partizipation und Kohärenz
Gruppendynamik und Organisationsberatung
Die vorliegende Untersuchung setzt sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden in Chatgruppen auseinander. Es wird angenommen, dass Männer stärker an der Kommunikation partizipieren als Frauen, dass Frauen als weniger einflussreich wahrgenommen werden und ihren sozialen Einfluss durch andere Kommunikationsmechanismen ausüben als Männer. Weiterhin werden die Effekte eines Kohärenztrainings für Frauen evaluiert. In einem zweifaktoriellen Experiment (Geschlechtsbezug des Themas, Training) mit der quasi-experimentellen Variable Geschlecht wurden 99 Studierende in 33 Dreiergruppen untersucht, welche ein Karriere-Entscheidungsdilemma mittels Chat diskutierten. Statistische Analysen zeigen, dass Männer stärker an der Diskussion partizipierten und Frauen als weniger einflussreich wahrgenommen wurden, unabhängig vom Geschlechtsbezug des Themas und dem Training. Trainierte Frauen kommunizierten allerdings kohärenter als untrainierte Frauen. Die Analyse der Kommunikationsmechanismen zeigt, dass sich Frauen und Männer in der Ausübung von Einfluss unterschieden. Die praktischen Implikationen der Studie sowie methodische Grenzen werden abschließend diskutiert.