Stefan Schulz-Hardt and Dieter Frey (1999)

Sind wir unfähig, Verluste zu stoppen?: Eine kritische Bestandsaufnahme der Entrapment-Forschung

In: False, ed. Hacker, Winfried; Rinck, Mike. Pabst

Im Rahmen einer kritischen Sichtung der Entrapment-Forschung wird zunächst der Erkenntnisstand zu den Teilaspekten (entrapment, escalation of commitment, sunk cost) zusammengefasst. Im Mittelpunkt dieser Forschung steht die Frage, warum und unter welchen Bedingungen Menschen irrational an fehlgehenden Handlungen festhalten oder diese sogar intensivieren. Es wird auf drei zentrale Defizite dieser Forschung eingegangen, die in einer Ignoranz gegenüber themenverwandten Forschungsrichtungen, einem ungenügenden Nachweis der Irrationalität von Entrapment sowie einer oberflächlichen Theoriebildung bestehen. Daraus werden zwei wesentliche Zukunftsperspektiven für die Entrapment-Forschung abgeleitet: Postuliert wird, dass das Verständnis von Entrapment-Prozessen wesentlich davon profitieren wird, wenn man zwischen Verlustignoranz auf der einen und Verlustbindung auf der anderen Seite differenziert. Als zweite Zukunftsperspektive wird die Relevanz von Lernprozessen im Kontext von Entrapment herausgearbeitet.

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